Raimundsreut
Der Ortsteil Raimundsreut, Gemeinde Hohenau, früher Schönbrunn am Lusen, verdankt seine Entstehung der Glashütte in Schönbrunn. Auf dem „abgeaperten“ Grund wurde 1721 das Glasmacherdorf Raimundsreut mit acht Siedlungsstellen errichtet, bzw. angelegt und erhielt seinen Namen nach dem damals regierenden Fürstbischof von Passau Raymund Ferdinand Graf von Rabatta (1713-1722).
Die ersten Siedler waren:
Thomas Dillinger goldener Sonnenhof Matthias Fesl Rosenweberhof
David Wolf Löwenweberhof Josef Philipp Maurerhof
Joachim Wolf Wagnerhof Johann Ainberger Schneiderhof
Jacob Wolf Schusterlindenhof Andre Weber Mautnerhof
Dieser Ortsteil wurde und wird heute noch von den Einheimischen „Buchaberg“ genannt nach dem Quarz-„Pocher“, der am Tiroler Bachl stand.
Die Glashütte in Schönbrunn sowie der nahe Wallfahrtsort zur Hl. Anna in Kreuzberg trugen dazu bei, dass sich in Raimundsreut eine Volkskunst, die Hinterglasmalerei entwickelte. Als Begründer gilt der in Schönbrunn geborene Tobias Peterhansl. Über vier Generationen dieser Familie wurde dieses Handwerk, anfangs als Neben- und später als Haupterwerb ausgeführt. Im Jahre 1830 wurden von den fünf Malerfamilien zwischen 30.000 und 40.000 Hinterglasbilder angefertigt. Die Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“, wie Kandinstky, Münter entdeckten um 1900 diese Bilder auf der Auer Dult in München und waren davon wegen ihrer Schlichtheit begeistert und sichtlich angetan. In der Hinterglasmalerei sind die Raimundsreuter Glasbilder ein Begriff. Man findet sie heute sowohl bei privaten Sammlern, in vielen deutschen Museen und im benachbarten Ausland.